MEIN FREUND CHAPLIN

Mein Freund Chaplin

Ich weiß es noch ganz genau, es war im Jahr 2006, ich hatte damals die Prüfung zum Tierheilpraktiker bestanden und stand nun vor der Prüfung zur Tierhpysiotherapeutin und -akupunkteurin. So eifrig wie ich damals war, habe ich vorab schon einmal etwas Werbung machen wollen, indem ich Pleyer bei den Tierärzten verteilt habe. Vor 15 Jahren war es nicht nicht so wie heute, dass die meisten Tierärzte für Physiotherapie offen sind, aber bei den meisten durfte ich Pleyer auslegen.

 

Plötzlich, damit hatte ich so schnell nicht gerechnet, hat mich dann der Franz angerufen. Sein Hund Chaplin war damals noch nicht einmal ein Jahr alt, ein Boxer mit der Diagnose Hüftgelenksdysplasie beidseits. Franz hatte meinen Pleyer bei seiner Tierärztin gesehen und hatte mich damals gefragt, ob ich helfen kann. Wir haben einen Termin ausgemacht, bei Chaplin daheim. Eine Praxis hatte ich damals noch nicht, ich wollte mit einer Fahrpraxis nebenberuflich beginnen. Natürlich hatte ich das Ziel einer gutgehenden Praxis, aber wie sich alles entwickeln würde, das wußte ich damals ja noch nicht.

 

Kurz vor diesem Termin hatte ich dann Prüfungstermine und habe beide Prüfungen mit Erfolg bestanden. Eine Prüfung bestanden zu haben heißt aber nicht gleich, dass man sofort allen Hunden helfen kann und dass man weiß, was man machen soll :). Mir fehlte damals noch jegliche Erfahrungen und ihr könnte ihr könnt euch vorstellen, wie aufgeregt ich war, als ich dort hin gefahren bin.

 

Chaplin haben wir dann mit Physiotherapie und Akupunktur behandelt. Er hat super darauf reagiert und eine OP stand erst einmal nicht mehr im Raum. Auch alle anderen Wehwehchen wie Magen-Darm-Beschwerden, Allergie, Horner-Syndrom oder im Alter das Vestibularsyndrom hat er alles super gemeistert.

 

Nun hat Chaplin ein stolzes Alter erreicht, welches ihm anfänglich von den Tierärzten nicht zugetraut wurde. Er hat das große Glück, bei einer liebevollen Familie zu sein, Uli und Franz unterstützen ihn so liebevoll bei allem was er macht, bei jedem Problem, sie stehen ihm rund um die Uhr immer zur Seite, egal ob nachts oder tagsüber, sie sind Immer für ihn da. Aber auch haben die Beiden immer ein Gespür dafür, wann ein Tierarzt nötig ist oder ob wir naturheilkundlich helfen können. Das ist ein sehr wichtiger Punkt!

 

Zur Zeit bin ich wieder regelmäßig beim Chap, er bekommt alle zwei Wochen eine Behandlung. Natürlich nimmt die Muskulatur ab, die Bewegung wird weniger und es schleichen sich immer mal wieder kleine gesundheitliche Problemchen ein, aber er meistert alles mit Hilfe seiner tollen Besitzer.

 

 

 

Wie man an Chaplin sehen kann, muss man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, wenn man als Hundebesitzer so eine Diagnose bekommt. Chaplin ist bis heute ohne OP ausgekommen, ohne viel Schmerzmittel. Uli und Franz haben sich von Anfang an auf alles eingelassen, Chap wurde immer gut und ausreichend bewegt und ausgelastet, gut ernährt und mit viel Liebe umsorgt. Er genießt auch in seinem Alter immer noch die kurzen Gassi-Runden, die Ruhe im Garten und einfach das Zusammensein mit seiner Familie.

 

Durch Chap habe ich viel gelernt und es ist eine tolle Freundschaft entstanden, ich freue mi h immer auf den Besuch beim Chap, bei Uli und Franz. Ich wünsche ihm vom Herzen noch eine tolle Zeit mit seinen tollen Menschen!

 

(Natürlich soll dies nun kein Aufruf sein, die Hunde mit so einer Diagnose grundsätzlich nicht operieren zu lassen oder keinen Tierarzt aufzusuchen. Chaplin ist einfach ein Beispiel dafür, dass man nichts überstürzen und immer darauf achten sollte, wie es dem Hund geht. Manchmal nimmt es dann so einen Verlauf wie beim Chap, manchmal vielleicht auch nicht. Aber ich kann nur jedem Hundebesitzer dazu ermutigen, sich mit so einer Diagnose ausführlich auseinander zu setzen, sich beraten zu lassen. Ob nun mit oder ohne OP kann jeder Besitzer sehr viel für seinen Hund selber tun (Bewegung, Ernährung, Physiotherapie)).

 

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